So war unser Besuch bei der Algenfarm in Ahlen!
Letzten Samstag führte uns der erste Hofbesuch in diesem Jahr zur Algenfarm in Ahlen. Bei sonnigem Wetter gewährte Herr Averberg den rund 20 Interessierten Einblicke in die Entwicklung seines Hofes im Wandel der Zeit. Ursprünglich bestand das Geschäft des Landwirtes aus Schweinemast mit Ackerbau und auch heute gibt es noch Schweine auf dem Hof.
Inspiriert durch einen Vortrag über Algen wagte Herr Averberg mit seiner Familie 2020 jedoch einen neuen Schritt in der Landwirtschaft und produziert zusätzlich Algen. Regional und unter geschützten und kontrollierten Bedingungen werden hier Spirulinaalgen aufgezogen und geerntet. Wir konnten in den tropisch warmen Gewächshäusern mit den Wasserbecken hinter die Kulissen der Algenproduktion schauen und haben viel über den Anbau, die Pflege und das Ernten der Algen erfahren. Das Gewächshaus wird nur über die Sonne temperiert und es wird kein zusätzlicher Strom für Wärme benötigt. Angefangen hat Herr Averberg mit konventionellem Anbau, produziert aber nun sogar unter ökologischen Bedingungen die Mirkoalge. Spirulinaalgen gelten als Superfood und haben viele wertvolle Inhaltsstoffe. Die getrockneten Algen werden zu Pulver, Flakes, Tabletten oder in Nudeln verarbeitet und werden aktuell hauptsächlich online vermarktet. Bei unserer Führung hatten wir hier auch die Gelegenheit die Algenflakes zu probieren, die einen würzig-salzigen Geschmack hatten.
Durch die Gründung der Deutschen Algengenossenschaft, der auch weitere Algenfarmen im norddeutschen Raum angehören, wird die Vermarktung der Produkte der einzelnen Landwirte gebündelt und vereinfacht. Vor dem Hintergrund, dass Algen zum großen Teil aus China und häufig zu einem viel günstigeren Preis angeboten werden, ist die Vermarktung aktuell noch eine große Herausforderung für die Algengenossenschaft. Bei den importierten Produkten sind die Bedingungen unter denen die Algen gezüchtet und geerntet werden allerdings nicht eindeutig erkennbar. Trotz dieser Hürde setzt Herr Averberg große Hoffnung in sein zweites Standbein – die Algenzucht!
Zum Abschluss fand bei Kaffee und Kuchen ein reger Austausch statt. Es stellte sich öfters die Frage nach der Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit und es wurde über die Widrigkeiten einer Umstellung hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft diskutiert.
Wir danken Herrn Averberg für die spannenden Einblicke in die Algenproduktion und dass wir zu Gast auf dem Hof sein durften.