November: Rote Beete
Die Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva) gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und ist eng mit dem Mangold und der Zuckerrübe verwandt. Andere verwendete Bezeichnungen sind u.a. Rauna, Rahne oder Rande. Die von uns genutzte Rote Bete ist die Knolle, also der Speicherkörper, dieser zweijährigen Rosettenpflanze und wird am Ende des ersten Jahres geerntet. Die Knolle ist meist rundlich und braunschalig mit tiefrotem Fruchtfleisch. Das klassische Wintergemüse hat mit etwa 8,4% einen hohen natürlichen Zuckergehalt und weist ein süß-säuerliches, aber auch erdiges Aroma auf.
Rote Bete ist gut für Suppe, Eintöpfe, Salate, Rohkost oder Getränke geeignet. Das gilt für die Knollen als auch für die Blätter.
Herkunft
Die Rote Bete stellt eine Kulturform der Gemeinen Rübe dar und stammt, wie alle Kulturformen der Rübe (z.B. Zuckerrübe, Mangold, Futterrübe), von der Wilden Rübe ab. Sie hat ihre Ursprünge im Mittelmeerraum. Vorläufer der Roten Bete wurden vermutlich durch die Römer von Nordafrika nach Europa gebracht. Dort wurde sie im 13. Jahrhundert in Italien das erste Mal urkundlich erwähnt und stellte bereits ein bekanntes Nahrungsmittel dar. Jedoch noch mit zähem und holzigem Fruchtfleisch. Die heutige Rote Bete ist erst im Laufe des 19. Jahrhunderts aus Züchtungen hervorgegangen und hat ein zartes, saftiges und wohlschmeckendes Fruchtfleisch.
Angebaut wird die Rote Bete vor allem in gemäßigten Klimazonen. Zu den bedeutendsten Produzenten in Europa gehören neben Deutschland unter anderem auch Frankreich, die Niederlande und Polen.
Gesundheitliche Aspekte
Rote Bete ist ein kohlenhydrat-, ballaststoff- und mineralstoffreiches Gemüse und enthält nennenswerte Gehalte an Vitaminen. Beispielsweise als Saft oder Smoothie zu sich genommen wirkt es vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Die rote Rübe enthält relativ hohe Mengen an Folat und Eisen. Bereits 200 g decken etwa die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen an Folat und etwa 1/5 (männlich) bzw. 1/8 (weiblich) des täglichen Bedarfs an Eisen. Folat ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, vor allem an der Zellteilung und dem Zellwachstum. Eine ausreichende Folat-Zufuhr ist besonders bei schwangeren Frauen essentiell, um vor Fehl- und Frühgeburten sowie Missbildungen beim ungeborenen Kind zu schützen. Eisen spielt bei der Blutbildung sowie dem Transport und der Speicherung von Sauerstoff im Blut eine zentrale Rolle.
Der in größeren Mengen in Rote Bete enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Betanin ist für die rote Farbe verantwortlich. Im Körper wirkt es als Antioxidans und schützt vor Zellschäden. Zudem stimuliert es Leberzellen und regt die Gallentätigkeiten an. Dadurch werden die Verdauung und der Abbau von Giftstoffen gefördert.
Personen, die zu Nierensteinen neigen, sollten aber mit dem Verzehr aufpassen oder gänzlich darauf verzichten. Rote Bete enthält relativ hohe Mengen an Oxalsäure, welche die Bildung von Nierensteinen fördert.
Zudem sollten Kleinkinder und Babys ebenfalls auf die rote Rübe verzichten. Sie neigt dazu hohe Gehalte an Nitrat anzureichern. Im Körper zu Nitrit umgewandelt, kann es vor allem bei der genannten Personengruppe zur Blausucht führen. Dabei wird der Blutsauerstofftransport behindert und es kommt schlimmstenfalls zum Erstickungstod. Aber auch für Erwachsene gilt, nicht übermäßig und täglich Rote Bete zu verzehren, da das Nitrit mit bei der Verdauung entstehenden sekundären Aminen sogenannte Nitrosamine bilden kann. Nitrosamine können teilweise stark krebserregend sein.
Haltbarmachung
Rote Bete ist ein gutes Lagergemüse. Kühl und dunkel in einer Kiste mit feuchtem Sand bedeckt oder in einer frostfreien Erdmiete, lässt sich die Rübe wochenlang lagern.
Im Kühlschrank im Gemüsefach hält sich die Rote Bete etwa eine Woche bis 10 Tage frisch.
Eingefroren ist sie bis zu 10 Monate lagerfähig. Dazu vorher garen und kleinschneiden.
Am längsten hält sich Rote Bete, wenn sie in Scheiben oder Stücke gegart und mit Essigsud eingekocht wurde. Sie lässt sich so bis zu einem Jahr lagern.
Die Rote Beete in Zahlen
- Die Gesamterntemenge im Freiland im Jahr 2021 beläuft sich auf ca. 110.390 Tonnen. Mit etwa 44.672 Tonnen Lauch beträgt der ökologische Anteil an der Erntemenge im Freiland um die 40,5%.
- Angebaut wurde die deutsche Rote Bete 2021 im Freiland auf einer Gesamtfläche von ca. 2.296,6 Hektar. Der ökologische Anteil macht hiervon etwa 1.128,7 Hektar aus.
Funfact
Rote Bete dient heute wie früher als Färbemittel. Sie verbirgt sich hinter dem Lebensmittelfarbstoff E162.
Beim Verzehr (großer Mengen) kann sich Urin und Stuhl kurzzeitig rötlich färben und so Blut vortäuschen.
Saison
September bis März
Lagerung
Kühl und dunkel
Im Kühlschrank 7-10 Tage
Im Keller mehrere Wochen
Eingefroren bis 10 Monate
Nährwerte pro 100 g Knolle / Blätter
Energie: 46 kcal/ 192 kJ
Wasser: 86 g
Kohlenhydrate: 9 g
davon 8 g Zucker
Fett: Spuren
Eiweiß: 2 g
Ballaststoffe: 2,5 g
Nennenswerte Vitamine:
Vitamin C: 10 mg
Folat: 80 µg
Nennenswerte Mineralstoffe:
Kalium: 410 mg
Natrium: 60 mg
Phosphor: 45 mg
Magnesium: 20 mg
Eisen: 0,9 mg