August: Brokkoli
Brokkoli, auch Bröckel-, Spargel- oder Winterblumenkohl genannt, ist eine von vielen Kohlvarietäten und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Der Blütenkohl ist nah mit dem Blumenkohl verwandt und weist meist eine kräftig grüne oder blaugrüne Farbe auf. Er entwickelt sich ähnlich wie Blumenkohl, wird aber in einer späteren Phase der Blütenstandentwicklung (Infloreszenz) geerntet. Der Geschmack von Brokkoli erinnert, wie die zu Beginn genannten Bezeichnungen vermuten lassen, an Spargel und Blumenkohl.
Er kann roh oder gegart, sei es als Beilage, in Suppen, Eintöpfen, Aufläufen oder auf Pizzen, verzehrt werden.
Herkunft
Der Wildkohl gilt, wie für alle Kohle, als Vorfahre des Brokkoli. Vermehrte Belege zeigen, dass der Kohl bereits seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. Im heutigen Griechenland und Italien angebaut wurde. Im Laufe der Zeit wurden durch Züchtung und Auslese verschiedene Kohlvarietäten herausgebildet, was schließlich zu der heutigen Fülle an verschiedenen Kohlarten geführt hat. Dabei wurden regional unterschiedliche Pflanzenteile bevorzugt und entsprechend für die nächste Anpflanzung ausgelesen. Nach Generationen dieses Vorgehens bildeten sich allmählich starke Metamorphosen aus, weshalb die diversen Kohle heute so unterschiedlich aussehen. Der Brokkoli ist ein Zuchtresultat aus dem Blumenkohl.
Ist hierzulande die Brokkoli Saison vorbei, wird der Bedarf vorwiegend durch Importe aus Spanien und Italien gedeckt.
Gesundheitliche Aspekte
Brokkoli ist ein kalorienarmes Gemüse mit reichlich Vitaminen und Mineralstoffen. Seine hohen Gehalte an bspw. Vitamin C und K, Beta-Carotin und Calcium sowie sekundäre Pflanzenstoffe machen den Brokkoli zu einem ernährungsphysiologisch bedeutsamen Gemüse. Bereits 100 g des grünen Gemüses decken den Tagesbedarf an Vitamin C einer erwachsenen Frau (95 mg/Tag) und 115 g den eines erwachsenen Mannes (110 mg/Tag) . Das fettlösliche Vitamin K ist unter anderem an der Blutgerinnung und der Bildung von Knochen-Proteinen (Osteocalcin) beteiligt und schützt, wenn ausreichend im Körper vorhanden, vor Osteoporose.
Zudem stellt der Brokkoli aufgrund seines vergleichsweise hohen Calcium-Gehaltes einen guten Calciumlieferanten dar. Vor allem für Personen, die auf Milchprodukte verzichten.
Der enthaltende sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan gehört zu den Senfölen und wirkt als starkes indirektes Antioxidans. Er schützt nachweislich vor Krebs, kann dessen Wachstum hemmen und bei der Krebstherapie unterstützen.
Haltbarmachung
Um den Brokkoli zu lagern, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Im Kühlschrank hält er sich lose im Gemüsefach etwa zwei bis drei Tage. Luftdicht eingewickelt in Folie verhindert das Austrocknen und hält ihn länger frisch. Brokkoli verliert während der Lagerung stark an Vitaminen und Mineralstoffen und sollte deshalb zeitnah verzehrt werden. Zudem wird empfohlen den Kohl nicht neben klimakterisches Obst und Gemüse zu lagern (Äpfel, Bananen, Tomaten, …), da sie ein Gas ausstoßen (Ethylen), welches die Reifung bzw. den Verderb beschleunigt.
Eingefroren hält sich der Brokkoli bis zu einem Jahr. Dazu sollte er vorher zerkleinert und kurz blanchiert werden.
Frischer Brokkoli ist intensiv grün und die kleinen Blütenknospen sind noch geschlossen.
Der Brokkoli in Zahlen
- Die Gesamterntemenge im Freiland im Jahr 2021 beläuft sich auf ca. 41.680 Tonnen. Mit etwa 3.733,4 Tonnen Brokkoli beträgt der ökologische Anteil an der Erntemenge im Freiland um die 9%.
- Angebaut wurde der deutsche Brokkoli 2021 im Freiland auf einer Gesamtfläche von ca. 2.765 Hektar. Der ökologische Anteil macht hiervon etwa 431 Hektar aus.
Funfact
Brokkoli und Blumenkohl gehören zusammen zu den zehn weltwirtschaftlich bedeutendsten Gemüsearten.
Saison
Juni bis Oktober
Lagerung
Kühl und dunkel
Im Kühlschrank zwei bis drei Tage
Eingefroren bis zu einem Jahr
Nährwerte pro 100 g Knolle / Blätter
Energie: 34 kcal/ 142 kJ
Wasser: 88 g
Kohlenhydrate: 3 g
davon 2 g Zucker
Fett: Spuren
Eiweiß: 4 g
Ballaststoffe: 3,0 g
Nennenswerte Vitamine:
Vitamin C: 95 mg
Vitamin B6: 0,28 mg
Vitamin K: 0,27 mg
Beta-Carotin: 850 µg
Folat: 40 µg
Nennenswerte Mineralstoffe:
Kalium: 260 mg
Calcium: 60 mg
Phosphor: 60 mg
Eisen: 0,8 mg