Oktober: Kürbis
Kürbisse gehören zu der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und zählen zu den Fruchtgemüsen. Die unzähligen Sorten lassen sich vor allem in Riesenkürbisse (Cucurbita maxima), Gartenkürbisse (Cucurbita pepo) oder Moschuskürbisse (Cucurbita moschata) einteilen. Die Sorten der Riesenkürbisse sind als Speisekürbisse zum Verzehr geeignet. Eine der bekanntesten Sorten der Riesenkürbisse ist der Hokkaido. Weitere Sorten sind der gelbe Zentner, Big Max und der Golden Nugget. Die Riesenkürbisse gehören zu den Winterkürbissen und sind längere Zeit lagerfähig (siehe Abschnitt Haltbarmachung).
Zu den Gartenkürbissen zählen u.a. die meist giftigen Zierkürbisse, es gibt aber auch essbare Sorten. Bekannte essbare Sorten der zu den Sommerkürbissen gehörenden Gartenkürbisse sind Zucchinis, Patisson und der Spaghetti-Kürbis.
Auch Moschuskürbisse sind essbar. Bekannte Sorten sind der Butternut und Muskatkürbis.
Die Früchte der Cucurbita-Spezies zählen zu den größten Früchten im Pflanzenreich. Botanisch betrachtet handelt es sich bei Kürbissen sogar um Beeren, sie werden aber dem Gemüse zugeordnet. Kürbisse werden auch als „Panzerbeeren“ bezeichnet und sind vielseitig einsetzbar, sei es als Püree, Suppe, Gemüsebeilage, etc. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit endet die hiesige Kürbis-Saison im November mit dem ersten Frost.
Herkunft
Kürbisse haben, wie beispielsweise Tomaten und Kartoffeln auch, ihre Ursprünge in Mittel- und Südamerika und gelangten mit der Entdeckung Amerikas Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa. Die ersten Nachweise für den europäischen Anbau sind aus dem folgenden 16. Jahrhundert.
Archäologische Belege zeigen, dass in Mexiko bereits 5000 bis 7000 Jahre vor der Entdeckung Amerikas Kürbisse kultiviert wurden. Und auch in Peru wurden schon vor 8000 Jahren Kürbisse von den Ureinwohnern genutzt.
Kürbisse haben eine lange Kultur- und Züchtungsgeschichte hinter sich, weshalb im Laufe der Zeit weltweit ein unübersichtlicher Formenreichtum entstanden ist. Es werden über 800 verschiedene Sorten gezählt, jedoch sind die meisten davon Zierkürbisse.
Die wichtigsten Anbaugebiete für Speisekürbisse in Europa sind vor allem die Ukraine, Spanien und Italien.
In Deutschland werden Kürbisse im ganzen Bundesgebiet verbreitet angebaut.
Gesundheitliche Aspekte
Der Kürbis ist ein kalorien- und natriumarmes Gemüse, aber reich an sekundären Pflanzenstoffen, wie Beta-Carotin. Er enthält auch nennenswerte Mengen der essentiellen Aminosäure Tryptophan, welche die Vorstufe des Serotonins darstellt. Serotonin ist das sogenannte Glückshormon und fördert das eigene Wohlbefinden. Es wirkt jedoch auch beruhigend.
Des Weiteren hat der Kürbis eine harntreibende Wirkung und ist gut für Gichtpatienten geeignet. Er enthält nennenswerte Mengen an Kalium, welches an der Flüssigkeitsregulierung des Körpers aber auch an der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt ist.
Die Kerne der Kürbisse sollen zudem ein wirksames Mittel bei Bandwürmern, Bluthochdruck, Hämorrhoiden sowie Nieren- und Prostatabeschwerden sein.
Aufzupassen ist bei Zier- und Wildkürbissen, denn sie enthalten die stark giftigen Cucurbitacine und sollten deshalb nicht gegessen werden. Bei den Speisekürbissen besteht jedoch keine Gefahr, da das Gift dort herausgezüchtet wurde.
Haltbarmachung
Aufgrund ihrer robusten Schale sind Winterkürbisse problemlos bis zu sechs Monate lagerfähig, vorausgesetzt die Umgebung ist trocken, kühl und dunkel bei etwa 10 °C. Falls die Schale noch nicht ausgehärtet ist, den Kürbis vorerst noch trocken und warm lagern.
Angeschnittene Kürbisse halten sich etwa drei bis vier Tage im Kühlschrank.
Sommerkürbisse sind im Gegensatz zu den Winterkürbisse begrenzt lagerfähig. Unangeschnitten halten sie sich etwa eine Woche im Kühlschrank. Es ist jedoch auch möglich durch Einfrieren die Haltbarkeit zu verlängern. Dazu vorher das Fruchtfleisch kleinschneiden und kurz blanchieren.
Generell gilt Kürbisse nicht neben Kohl zu lagern, da dieser den Geschmack der Kürbisse beeinträchtigen kann.
Der Kürbis in Zahlen
- Die Gesamterntemenge im Freiland im Jahr 2021 beläuft sich auf ca. 99.080 Tonnen. Mit etwa 30.705 Tonnen Kürbisse beträgt der ökologische Anteil an der Erntemenge im Freiland um die 31%.
- Angebaut wurde die deutschen Kürbisse 2021 im Freiland auf einer Gesamtfläche von ca. 4.841,1 Hektar. Der ökologische Anteil macht hiervon etwa 1.834,1 Hektar aus.
Funfact
Laut Guinness-Buch der Rekorde ist der aktuell schwerste Kürbis 1226 kg schwer und kommt aus Italien (2021).
Die weltgrößte Kürbisschau, bei der Figuren mit Kürbissen gebaut werden, findet jährlich in Ludwigsburg in Baden-Württemberg statt.
Saison
August bis November
Als Lagerware bis Winterende
Lagerung
Kühl, trocken und dunkel
Mehrere Monate lagerfähig
Nährwerte pro 100 g
Energie: 28 kcal/ 117 kJ
Wasser: 91 g
Kohlenhydrate: 5 g
davon 4 g Zucker
Fett: Spuren
Eiweiß: 1 g
Ballaststoffe: 2,0 g
Nennenswerte Vitamine:
Vitamin C: 10 mg
Vitamin E: 1,1 mg
Beta-Carotin: 580 µg
Folat: 35 µg
Nennenswerte Mineralstoffe:
Kalium: 305 mg
Phosphor: 45 mg
Calcium: 20 mg
Eisen: 0,8 mg
Rezepte
Rezept gebackene Kürbisstücke